Mariella Mehr

Schweizer Schriftstellerin; Angehörige des Roma-Volks und als Kind einer jenischen Mutter Opfer des Schweizer "Hilfswerks für die Kinder der Landstraße"; engagiert in der Aufarbeitung der Verfolgung und Diskriminierung der Jenischen und anderer Minderheiten; Veröffentlichungen: "Steinzeit", "Daskind", "Brandzauber", "Angeklagt"; Gedichte sowie zahlreiche Artikel, Reportagen und Essays

* 27. Dezember 1947 Zürich

† 5. September 2022 Zürich

Herkunft

Mariella Mehr wurde 1947 in Zürich geboren. Früh von ihrer jenischen Mutter zwangsweise getrennt, wuchs sie in Heimen, bei Pflegeltern und in Erziehungsanstalten auf. Dort erfuhr sie Gewalt und sexuellen Missbrauch und wurde mit Elektroschocks behandelt. Verantwortlich dafür war das sog. "Hilfswerk für die Kinder der Landstraße", organisiert von der Stiftung Pro Juventute und mitfinanziert von der Schweizerischen Eidgenossenschaft. In dessen Rahmen wurden 1926-1973 rd. 600 jenische Kindern ihren Eltern weggenommen und unter Vormundschaft gestellt. Als M. mit 18 Jahren schwanger geworden war, wurde ihr auch ihr Sohn nach der Geburt weggenommen und sie 19 Monate lang im Frauengefängnis Hindelbank inhaftiert sowie zwangssterilisiert.

Ausbildung

Während ihrer Zeit bei Pflegeeltern, in 16 verschiedenen Kinderheimen und drei Erziehungsanstalten besuchte M. verschiedene Schulen.

Wirken

Journalistische Arbeiten und politisches Engagement

Journalistische Arbeiten und ...